Reisen – Amorgos – „Geheimtipp unter den Kykladischen Inseln“
Entdecke die Welt von Poseidon auf der nahezu unbekannten griechischen Insel Amorgos in der südlichen Ägäis. Nebst fantastischen Sichtweiten bietet die Insel Gemütlichkeit und attraktive, nicht überlaufene Strände. Was es zudem an Sehenswürdigkeiten an Land zu entdecken gibt erfährst du in meinem Beitrag „Sightseeing Highlights und Restaurant-Tipps“.
Im Eiltempo nach Amorgos
Eigentlich war es mein Plan den Vormittag noch auf Santorini zu nutzen, um mit einem Boot vom Red Beach zum White Beach und Black Beach zu fahren. Nachdem mir aber verschiedene Personen empfohlen haben, mich zwei Stunden vor Abfahrt der Fähre nach Amorgos auf den Weg zum Hafen zu machen, habe ich das Vorhaben sicherheitshalber gestrichen. Die Zickzack-Straße hinunter zum Hafen ist zunächst komplett frei und ich frage mich, was der ganze Stress soll. An der vorletzten Kehre revidiere ich meine Meinung. Ab hier heißt es Schlangestehen. Zum Glück bin ich ja früh genug dran.
In dem völlig unterdimensionierten Hafenbereich tummeln sich Menschenmassen, die auf ihre Fährverbindung zu einer der nahegelegenen Inseln oder nach Athen warten. Um 13 Uhr beginnt das Boarding für meinen SeaJet Katamaran Anzeige Richtung Amorgos und kurz darauf fliegen wir im Eiltempo über das Meer. In nur 75 Minuten laufen wir bereits den Hafen an.
Die Askas Pension ist nur ca. 500m vom langen Aegiali Sandstrand sowie dem Amorgos Dive Center entfernt. Eine ausgezeichnete Gelegenheit mein Tauchequipment direkt nach der Ankunft zur Tauchbasis zu bringen. So ist am nächsten Morgen bereits alles dort, wo es benötigt wird.
Zur Abendstunde beginnt der Horizont sich rot-orange zu färben. Die Dachterrasse der Askas Pension ist der ideale Ort, um in Ruhe die im Meer versinkende Sonne zu beobachten. So langsam beginnt sich mein Magen zu melden. Natürlich liegt es nahe, das zur Pension gehörende Askas Restaurant zum Abendessen aufzusuchen. Wie es geschmeckt hat, erfährst du in meinen Aegiali Restaurant-Tipps weiter unten.
Zum Frühstück hatte ich, wie üblich ein kleines Buffet erwartet. Hier wird man jedoch persönlich verwöhnt. Ich werde gefragt, ob ich das komplette Frühstück möchte… „Ja klar.“ Der Tisch wird voller und voller. Kaffee, Käse und Schinken, Brötchen, Marmelade, Honig, einen riesigen griechischen Joghurt, eine lokale Süßspeise, ein Omelette und last but not least, frisch gepresster Orangensaft. Puh, wie soll ich all das essen? Geschafft, jetzt benötige ich vermutlich kein Blei mehr zum Tauchen ???? … zumindest fühle ich mich so voll. Aber lecker war es. Vor allem liebe ich den frisch gepressten Orangensaft zum Frühstück.
Obwohl es nur ein paar Meter zu gehen sind, holt mich Tauchlehrerin Natalie von der Unterkunft ab, damit ich vom Schleppen der schweren Unterwasserkamera keine langen Arme bekomme. An der Tauchbasis liegt die Ausrüstung für jeden Taucher bereits schön geordnet parat. Gut organisiert sind die Jungs und Mädels hier also auch noch… Mittlerweile habe ich viele Tauchbasen auf der ganzen Welt gesehen. Eine so perfekt organisierte Basis, wie das Amorgos Dive Center von Dimitris ist mir jedoch selten untergekommen. Gerade in Griechenland, hätte ich das nicht unbedingt erwartet. Die fertig montierten Tauchflaschen werden auf den Pickup verladen und Dimitris fährt damit vor zum Bootsanleger, der sich am Strand von Agios Pavlos gegenüber der unbewohnten Insel Nikouria befindet. Wir Taucher fahren mit dem Kleinbus und dem restlichen Equipment kurz darauf hinterher. Als wir am Pier ankommen, sind die Tauchflaschen bereits sicher auf dem Zodiak verstaut.
Wenige Minuten später legen wir bereits ab. Es geht kein Lüftchen und das Meer ist spiegelglatt. Gemütlich cruisen wir zum ersten Tauchspot Grambonisi. Mit einer Rolle rückwärts geht es vom Schlauchboot ins kühle Nass. Wow, glasklares lichtdurchflutetes Wasser… 30 Meter Sichtweite, da kommt Freude auf. Jakovos, mein Buddy, und ich tauchen der imposanten Steilwand entlang. Der Bewuchs ist allerdings spärlich. Am auffälligsten sind die roten Schwämme, die hier und da an der Wand zu kleben scheinen. So erfreue ich mich insbesondere an den Sonnenstrahlen, die von der Oberfläche in die Tiefe hinunter tänzeln.
Auf dem Rückweg tauchen wir auf eine Felsnadel zu, die von einer Schule Mönchsfische umkreist wird. Wir umrunden die Felsnadel und passieren einen Spalt zwischen dieser und größeren Felsbrocken. Das war es auch schon. Ein paar Minuten später sind wir bereits zurück am Tauchboot. Wir fahren zurück zum Pier, wo die Flaschen gewechselt werden und wir eine kurze Oberflächenpause einlegen.
Auf dem Rückweg tauchen wir durch einen riesigen Torbogen in eine Kaverne, welche wir durch eine große Öffnung im oberen Bereich wieder verlassen. Ein Tauchplatz, der enorm viel Abwechselung zu bieten hat. Nicht unwahrscheinlich ist auch die Begegnung mit einer Sepia. Direkt unter dem Boot, als ich meine Kamera schon ausgeschaltet habe, wartet noch ein niedlicher Krake, um uns Adieu zu sagen. Ein fantastischer Tauchgang, bei dem ich die kühlen 21°C Wassertemperatur die meiste Zeit gar nicht gespürt habe.
Zurück am Pier, ist alles Material schnell in den Fahrzeugen verladen und 15 Minuten später sind wir bereits kurz nach Mittag zurück an der Basis.
Eigentlich stand heute eine Ausfahrt zum „Garden of Nudibranch“, also dem Garten der Nacktschnecken auf dem Tauchplan. Den kleinen seltsamen und in allen denkbaren Farben existierenden Kriechtieren gilt meine besondere Liebe. Dimitris hat mir netterweise einige seiner Fotos zur Verfügung gestellt. Ein kleiner Eindruck von dem was ich leider verpasst habe.
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